Bauernhof- und Metropolen-Melange – Ein Familienwochenende in Amsterdam

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Der kleine Rabauke ist sieben Monate alt und ich halte es nicht mehr aus: Erst klappte es mit dem Stillen nicht und dann verschleppte er über sechs Wochen hinweg einen Magen-Darm-Infekt nach dem anderen. Meine Psyche! Trotz ist gar kein Ausdruck! Ich bin im Eimer und brauche dringend einen Tapetenwechsel.

Im November ins Warme zu fahren ist uns zu weit. Wir wollen im Krankheitsfall schnell wieder zu Hause sein, deshalb entschieden wir uns für ein spontanes Wochenende in Amsterdam.

Die Unterkunft

Unsere Rabauken sind fünf Jahre auseinander und haben dementsprechend unterschiedliche Bedürfnisse. Das soll aber kein Hindernis sein und wir haben letztendlich die perfekte Unterkunft gefunden: Der Bauernhof «Overleekerhoeve» in Monnikendam, der ca. 15 km von Amsterdam-Zentrum entfernt liegt. Wir hatten das Zimmer «Vogelkäfig» und waren damit rundum zufrieden. Bei der Ankunft klingelten wir bei den Gastgebern, die uns herzlich empfingen. Auf dem Weg zu unserem Zimmer zeigte uns die nette Dame noch ein paar Kühe, den Hofhahn und dem Hofhahn seine Familie.

Betten vorher

Das Zimmer machte einen ordentlichen und sauberen Eindruck. Wir fühlten und auf Anhieb wohl. Die vier Einzelbetten durften wir ganz nach unserem Belieben positionieren. Natürlich schoben wir alles zu einem Riesenbett zusammen! Die Kinder fanden es großartig, Mutti auch und Papa verdrehte die Augen. Die Fußbodenheizung war klasse, denn die beiden Rabauken lieben es barfuß zu laufen. Der November war zu kalt dafür, aber unter diesen Umständen ging es, und der Kleine fing sogar an zu krabbeln. Als wir uns etwas eingerichtet hatten, brachte uns die Gastgeberin Info-Material zu Sehenswürdigkeiten, P+R und Karten, und empfahl uns Restaurants und Märkte in der Umgebung. Sie gab sich sehr viel Mühe und brachte uns noch Spielzeug sowie eine Kanne frische Milch. Frühstück hatten wir nicht mitgebucht, wäre aber möglich gewesen.

Betten nachher

Zu Hause hatte sich der Große bereits überlegt eine Nachtwanderung zu machen, nur leider war es dafür schon zu spät. Aber er war am nächsten Morgen um fünf Uhr (Hallelujah) wach und so wurde aus der Nachtwanderung eine Frühmorgen-Wanderung mit Papa.

Draussen standen eine Vielzahl von Kettcars, Roller, Kinder-Traktoren und weiteren Gefährten bereit für diverse Wettrennen und Sause-Touren. Bei warmen Wetter hätte man mit dem Tretboot fahren können. Abends, nachdem der kleine Rabauken eingeschlafen war, wurden wir Eltern von dem Fünfjährigen beim Siedler Junior-Spiel abgezockt.

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P+R

Parken in Amsterdam-City ist unverschämt teuer und mit dem Auto Parkplätze zu suchen und umherzufahren – nein danke! Mit quäkenden Kindern schon mal gar nicht. Wir hatten uns vorab über P+R erkundigt. Theoretisch hörte sich alles sehr gut an und praktisch lief auch alles reibungslos. Unter «i amsterdam» findet man alle wichtigen Infos zu P+R. Bevor wir losfuhren, checkte ich auf der Webseite, ob bei unserem Parkhaus der Wahl noch Plätze frei waren. Von unserer Unterkunft aus fuhren wir zehn Minuten mit dem Auto zum nächsten P+R.

Im Endeffekt bezahlten wir für einen ganzen Tag 1 € für’s Parken und 5,90 € für das Straßenbahn-Ticket für drei Personen – hin und zurück. Die Straßenbahn kam im drei Minuten Takt und nach drei Haltestellen erreichte man den Hauptbahnhof, beziehungsweise zwei Haltestellen zum Musikgebäude, wo sich das Nemo-Science-Center befindet. Besser und entspannter geht es nicht!

P+R Amsterdam Info: http://www.iamsterdam.com/de/besuchen/planen-sie-ihre-reise/transport/parken-in-amsterdam/parken-und-reisen

Amsterdam-City

Unser Plan lautete:
Freitags ankommen √
Samstagvormittag relaxen √
Samstagnachmittag nach Amsterdam ins Technikmuseum √
abends Spiele-Abend √
und Sonntag bevor es nach Hause geht nochmal ins Zentrum für eine Grachtenrundfahrt √

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Nach dem Mittagessen machten wir uns auf dem Weg. Wir stiegen am Hauptbahnhof aus und gönnten uns erstmal eine Portion Fritten von Manneken Pis. Dort gibt es meiner Meinung nach die allerbesten Pommes. Für meinen Mann nur fast so gut wie bei Max Frituur in Bochum, aber auf jeden Fall oberste Liga. Anschließend liefen wir zum Nemo Science Center. Für den Großen gab es dort tolle Mitmach-Angebote. Über mehrere Etagen konnte er entdecken und erforschen. Für manche Angebote war er mit seinen fünf Jahren noch zu klein, aber viele Aktivitäten fand er spannend. Mir war es zwischendurch mit dem Kleinen zu wuselig und zu laut, aber es gab hier und dort Rückzugsmöglichkeiten, wo ich ihn in Ruhe stillen konnte. Auf den WC’s gab es eine Wickelmöglichkeit. Nach ca. drei Stunden spazierten wir zur nächsten Straßenbahnhaltestelle und fuhren zurück zu unserer Unterkunft.

Sonntag packten wir unsere sieben Sachen und fuhren nochmal in Zentrum. Wir hatten dem Großen ein Grachtenfahrt versprochen und ich muss gestehen, so oft ich schon in Amsterdam war, aber eine Rundfahrt hatte ich noch nicht mitgemacht. Das Ganze dauerte eine Stunde und es war wirklich interessant und unterhaltsam. Der Bootsführer war gut drauf und plauderte aus dem Nähkästchen.

Bevor wir uns zu guter Letzt zum Parkplatz begaben, schauten wir bei HEMA zum Kaffee trinken, Kuchen essen und zum Stillen vorbei.

Fazit:

Es war ein durchweg positives Wochenende. Sowohl für die Kinder als auch für uns. Alles entspannt, aber trotzdem Metropole geschnuppert – für jeden war etwas dabei. Die Unterkunft war kein Schnäppchen, aber damit muss man rechnen, wenn man in eine so tolle Stadt wie Amsterdam fährt. Ich hatte vorab verglichen und abgewägt. Günstigeres kam mit Kindern nicht in Frage. Das Preis-Leistungsverhältnis war dort einfach unschlagbar. Wir haben für drei Tage mit zwei Übernachtungen für das Zimmer etwas mehr als 300 € bezahlt und der Große freut sich schon auf den nächsten Amsterdam-Besuch!

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