Camping in Callantsoog – Ein Familienurlaub an der Nordsee

Wie sagt man so schön: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Der große Rabauke geht zur Schule und deshalb sind wir – wie so viele andere auch – an die Schulferienzeit gebunden. Gerade deshalb ist jetzt schon ein guter Zeitpunkt, sich über den nächsten Sommerurlaub Gedanken zu machen. Ich möchte dir von unserem letzten Urlaub berichten, der uns supergut gefallen hat. Vielleicht ist er ja auch was für dich? Wenn du Lust auf einen Campingurlaub am Meer mit Kindern hast – auf jeden Fall!

All I Need

Kennst du das Lied “All I Need” von Air? Wenn ich unseren Urlaub als Song ausdrücken müsste, dann mit diesem. Weisste Bescheid. Wir waren urlaubsreif. Sowas von. Klar war, der Place-to-be musste in den Niederlanden sein, omdat ik Holland heel lekker vind! Und Familienfreundlichkeit wird dort ganz groß geschrieben. Campen ist die Volkssportart Nr.1 der Niederländer und das merkt man. Dat könn‘ se. Na und der Rabauken-Vatti kann endlich mal wieder Wellen reiten, hömma.

Auf der Suche nach dem richtigen Campingplatz waren uns zwei Sachen wichtig:

  1. Saubere sanitäre Anlagen, denn der Große ist absoluter Heimscheißer
  2. Am Meer

Schnell stieß ich im Internet auf den Campingplatz “De Nollen” in Callantsoog, Nordholland.

Callantsoog

Callantsoog liegt in Nordholland rund 12 km südlich von Den Helder, und ist ein schnuckeliges Dörfchen mit 2.600 Einwohnern. Dort sind viele Ferienwohnungen und Campingplätze. Im Stadtkern befinden sich ein Albert Heijn-Supermarkt, Cafés, Imbissbuden, Restaurants, Mode-, Sportgeschäfte, eine Bibliothek, Kirche und ein kleines Bauernhofmuseum “Tante Jaantje”. Viele bunte Blumenfelder prägen das idyllische Bild des Städtchens.

Quelle: https://www.callantsoog-info.nl/callantsoog-am-meer-holland.html

Der Campingplatz

De Nollen ist ein 4 Sterne-Campingplatz mit tippitoppi sauberen Sanitäranlagen sowie Kindersanitäranlagen, einem Supermarkt, Spielplätze, Bastel- und Spielraum (innen), Animationsbühne (außen), Waschraum, Rezeption mit Fahrradverleih, Imbiss “de Eetboy” mit einer Spielecke und leckeren Pommes und einer großen Wiese mit Beachvolleyball und Fußballplatz.

Ganz ehrlich: Wer keine Kinder hat wird hier nicht glücklich. Aber für Familien und Hundebesitzer ein Traum! Mittelpunkt des Campingplatzes ist der große Spielplatz. Tagsüber wird ein großes Hüpfkissen aufgeblasen – meine Rabauken waren ständig hüpfen. Und ständig auf dem Piratenboot. Oh ja, vorsicht vor den Haien 😉  Beim Spülen in den sanitären Anlagen hat man einen Blick auf den Spielplatz. Wenn man einen kleinen Rabauken hat, ist das ganz praktisch. 

Beim Buchen hast du die Möglichkeit, dir den genauen Stellplatz auszusuchen. Wir haben uns für einen Platz mit Strom und Wasseranschluss in der Nähe der Kindersanitäranlagen und dem Spielplatz entschieden. Das war ganz gut, denn nach dem Essen sind die Kinder oft direkt zum Spielplatz geflitzt.

Ein großes Highlight für die Rabauken waren neben dem Spielplatz die zwei Ziegen, zwei Kaninchen und zwei Hühner, die neben dem Spielplatz ihr Zuhause haben. Der kleine Rabauke redet heute noch von den Ziegen und hätte die Kaninchen am liebsten in den Arm genommen.

Beim Einchecken gibt es das Wochenprogramm für die Kinderanimation und das WLAN-Passwort mit dem wir immer nur mit einem Gerät surfen konnten. Das reicht aber völlig, denn schließlich waren wir ja im Urlaub!

Das komplette De Nollen-Team ist superfreundlich und hilfsbereit. Wir haben uns total wohlgefühlt.

Der Strand

Zum Strand sind es knapp 2 km. Mit dem Fahrrad ist man ruckzuck dort. Wir haben allerdings den Weg genutzt, damit der kleine Rabauke einschläft, um seinen Mittagsschlaf zu halten. Ein Hoch auf unseren Bollerwagen, sag ich dir! Für den großen Rabauken haben wir uns ein Fahrrad geliehen. Die Strecke zum Strand ist wirklich schön. Erst geht es ein kleines Stück durch den Wald, um an den “Fietspad” (Fahrradweg) mit Kletterbäumen anzuschließen. Dieser verläuft an einem Bach entlang mit Feldern und süßen Häuschen, Pferdekoppeln, Schafswiesen … hach, ein Träumchen! Das letzte Stück verläuft durch’s Dorf, wohinter sich die Dünen befinden. Wenn du mit dem Auto zum Strand möchtest, ist das auch kein Problem. Es gibt einen großen Parkplatz.

An den verschiedenen Strandaufgängen findest du Strandpavillons, wo es Kaffee, Kuchen, Eis, Pommes und Co gibt. Es gibt auch eine Surfschule und einen bestimmten Abschnitt, wo man Wellen reiten darf. Hunde sind am Strand erlaubt.

Die Wellen waren mal so mal so. Holland ist ja eher für ein bisschen Geplätscher bekannt, aber wir hatten wohl Glück: Die Wellen waren zum Surfen richtig gut und der Rabauken-Vatti konnte öfter mal auf’s Brett, um festzustellen, dass er total eingerostet ist.

Am Strand gab es viel zu tun: Muscheln sammeln, (Einsiedler-) Krebse beobachten, Seesterne und Quallen retten, Fische fangen, Burgen mit Kanalsystem zur Flut bauen und Drachen steigen lassen. Bei den Quallen haben wir uns bei unserem Meeresbiologen-Freund Christian vorsichtshalber abgesichert und erfahren, dass die komisch aussehenden Muscheln gar keine Muscheln, sondern Rückenknochen einer Sepie sind. Wow, das ist wirklich faszinierend! Christian meinte, dass wir Ausschau nach Hai- und Rocheneiern halten sollen. Mit Glück findet man die auch dort, ab und an wird ein Exemplar an den Strand gespült. Jetzt waren wir heiß! Aber leider erfolglos. Der große Rabauke war dennoch von den Quallen fasziniert und möchte nun Quallen als Haustier haben.

Die Umgebung und Schlechtwetter-Aktivitäten

Nicht nur wegen der Strandnähe und der Idylle lohnt sich ein Familienurlaub in Callantsoog, sondern auch wegen der umliegenden Städchen. Egmont aan Zee, Texel, Sint Martenzee, Julianadorp, Alkmaar sind quasi ums Eck und einen Besuch wert.

Das Wetter in den Niederlanden ist bekanntlich nicht besser als in Deutschland. Gerade beim Campingurlaub mit Kindern kann der Urlaub da schnell zum Albtraum werden. Deshalb haben wir uns im Vorfeld über Schlechtwetter-Aktivitäten in der Umgebung informiert. Zum Glück hatten wir in den zwei Wochen nur zwei Regentage. Überbrückt haben wir diese mit einem Besuch beim In- und Outdoor-Paradies De Goudvis im benachbarten Sint Martenzee und im Schwimmbad vom neuen Landal Beach Resort Ooghduyne in Julianadorp. Der Indoor-Spielplatz war für die Rabauken ein Traum und absolute Reizüberflutung – für mich der totale Horror. Super hoher Lärmpegel und stickige Luft. Aber das war mir vorher schon klar und ich war darauf eingestellt. Bei einer Regenpause waren wir draußen, wo es ebenfalls einiges zu entdecken gab und wo ich Frischluft schnappen konnte.

Am zweiten Regentag haben wir das Schwimmbad im nächsten Landal Beach Resort Ooghduyne ausprobiert. Julianadorp ist mit dem Auto nur 15 Minuten entfernt und der Park ist recht neu. An dem Schwimmbad an sich war nicht viel auszusetzen. Es war klein, aber sauber und die Kinder hatten Spaß. Es gibt ein Babybecken mit einer Minirutsche, eine große Rutsche, ein großes Becken mit Nichtschwimmer-Bereich und Strudel sowie einen Whirlpool. Der große Rabauke war verrückt nach der Rutsche! Der kleine musste Schwimmflügel anziehen, in Holland ist das wohl Pflicht. Am Beckenrand stand eine große Kiste mit aufgeblasenen Schwimmflügeln in verschiedenen Varianten, sodass das kein Problem war. Es war ein schöner Ausflug, aber nochmal würden wir das Schwimmbad nicht besuchen. Vom Preis her hat es sich als externer Gast nicht gelohnt – zu teuer.

Freunde von uns haben noch einen Tag auf Texel verbracht. Das haben wir uns aufgehoben – nächstes Jahr möchten wir unseren Campingurlaub mit der Familie auf Texel verbringen und dann berichte ich dir. Ansonsten hieß es: Matschhose, Gummistiefel und Regenjacke an und ab zum Strand! Solange es nicht in Strömen regnet, ist das noch die beste Unternehmung.

Fazit

Es war superschön. Von vorne bis hinten. Callantsoog ist ein süßes Städtchen, der Campingplatz ideal mit Kindern und das Meer – ich bekomme direkt wieder Fernweh! Der Urlaub lohnt sich als Strandurlaub mit Kindern, Familienurlaub auch mit Kleinkind oder wenn du einfach mal günstig Urlaub mit Kindern machen möchtest.

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